Während unserer 7-tägigen Ägyptenreise mit Kindern haben wir die faszinierenden Pyramiden von Gizeh in Kairo erkundet. In diesem Beitrag teile ich wertvolle Tipps für deinen Besuch, empfehle ein familienfreundliches Hotel in Kairo und geben dir Einblicke in unsere Erfahrungen in dieser beeindruckenden Stadt.
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Inhalt
Anreise nach Kairo (Gizeh)
Von El Gouna (Hurghada) aus haben wir einen Privattransfer für 70 Euro nach Gizeh in Kairo gebucht. Die Fahrt dauerte knapp 6 Stunden mit einer Pause. Aufgrund unseres 5 Wochen alten Babys entschieden wir uns für diesen Privattransfer. Wir sind sehr erleichtert, kein Auto gemietet zu haben, da der Verkehr in Kairo chaotisch ist. Ähnliches erlebten wir zuletzt in Indien.
Nachtbus von Kairo nach Hurghada
Nach unserem Aufenthalt in Kairo haben wir den Nachtbus von ‚Go Bus‘ genutzt, der insgesamt knapp 7 Stunden dauerte. Wir hatten 5 Plätze gebucht, um Baby Baozi in seiner Babyschale unterzubringen. Die Bushaltestelle war nicht überdacht, und für Sitzplätze musste man entweder ein Getränk bestellen oder extra bezahlen, da die Plätze zu einem Café gehörten. In Ägypten ist Verhandeln immer angesagt. Im Bus war es leider eiskalt, daher empfehle ich, viele Schichten Kleidung anzuziehen. Weitere Tipps dazu findest du in meinem Blogbeitrag über die Vorbereitung für Ägypten.
Pyramiden Tagesausflug von Hurghada
Bewusst haben wir uns gegen einen organisierten Tagesausflug von Hurghada zu den Pyramiden entschieden, da die Fahrzeit mit unserem Baby einfach zu lang gewesen wäre. Mit unseren älteren Kindern (8 und 4 Jahre) hätten wir einen Tagesausflug vielleicht in Betracht gezogen, aber mit einem ein Monat alten Baby nicht. Ein weiterer Nachteil ist, dass die organisierten Tagesausflüge relativ teuer sind. Für unseren zweitägigen selbst organisierten Kairo-Trip haben wir weitaus weniger bezahlt.
Du kannst diese Tagesausflüge über dein Hotel oder Plattformen wie z.B. Booking.com buchen.
Hoteltipps für Kairo
Da wir nur eine Nacht in Kairo (Gizeh) verbracht haben, haben wir uns gleich ein Hotel mit Blick auf die Pyramiden gesucht und sind auf ein wahres Schnäppchen gestoßen, nämlich das New Museum Guest House, Pyramids View. Das Hotel befindet sich gegenüber vom Neuen Ägyptischen Museum und bietet von der Terrasse aus den perfekten Blick.
Ein wahres Highlight war es für uns als Familie, auf der Dachterrasse zu frühstücken – und das mit Pyramiden-Blick. Das Frühstück war sehr reichhaltig, und es war für jeden von uns etwas dabei! Wir, vor allem Baby Baozi, wurden sehr freundlich vom Hotelmanager und seiner Frau empfangen. Beim Check-In haben wir sogar Getränke erhalten.
Unser Zimmer war groß und geräumig, und das Badezimmer war sauber.
Falls du also auf der Suche nach einer schönen Unterkunft in der Nähe der Pyramiden bist, kann ich dir diese Unterkunft sehr empfehlen.
- Günstige Hotels:
New Museum Guest House, Pyramids View (hier haben wir gewohnt)
Great Pyramid Inn - Mittelklassehotels:
Steigenberger Cairo Pyramids Hotel
Pyramids Valley Boutique Hotel - Luxushotels:
Marriott Mena House Hotel
Transport und öffentliche Verkehrsmittel in Kairo
In Kairo und Gizeh haben wir immer UBER genutzt. Es hätte auch öffentliche Busse gegeben, welche wir bei diesem Trip jedoch ausgelassen haben. Mit UBER sind wir günstig und schnell herumgekommen. Ideal, wenn du nicht so viel Zeit hast und relativ viel sehen möchtest.
Mit dem lokalen Bussen zu fahren ist sehr günstig. Viele Routen werden dir auch auf Google-Maps angezeigt. Da wir jedoch mit Baby unterwegs waren, war es uns diesmal zu heikel mit den Öffis unterwegs zu sein, da meist sehr viele Personen sich in die Busse und Minibusse hineinquetschen.
Beste Reisezeit für die Pyramiden in Ägypten
Wann besucht man am besten die Pyramiden von Gizeh? Da es im Sommer weit über 40 Grad in Kairo haben kann, würde ich dir eher empfehlen, im Herbst oder im Frühling zu kommen. Wir sind ja im Winter, genauer gesagt Anfang Januar, mit unseren Kindern nach Ägypten gereist, was für einen Besuch die perfekte Zeit ist. Tagsüber hatte es an die 25 Grad und war schon recht heiß.
Wenn du einen Städtetrip nach Kairo machen möchtest, um auch die Pyramiden zu besuchen, reise am besten von November bis März dorthin. Bei Temperaturen um die 20 bis 25 Grad lässt sich die Stadt ganz entspannt entdecken. Sonne gibt es reichlich (Sonnencreme und Kappen einpacken!) und Regen fällt nur sehr selten. Als Alternative sind auch die Monate Mai und September zu empfehlen, da in diesen Monaten die Temperaturen nicht mehr so hoch sind.
Pyramiden von Gizeh mit Kindern besuchen: Tipps
Die Pyramiden zu erkunden, war schon ein Kindheitstraum von Philip und mir. Umso mehr hat es uns begeistert, mit unseren Kindern zu den Pyramiden reisen zu dürfen. Nunu und MC waren sehr begeistert! Hier 10 Tipps für deinen Besuch.
10 Tipps für deinen Pyramiden-Besuch
- Auch im Winter scheint die Sonne sehr stark und es gibt kaum Schatten. Packe daher für deinen Besuch unbedingt Sonnencreme, Kopfbedeckungen und genügend Wasser ein.
- Du wirst garantiert unglaublich oft angesprochen werden. Von Verkäufern, Tourguides und Leuten, die dir eine Kamel-Tour anbieten möchten. Ein selbstbewusstes “NEIN” wimmelt die Leute meist ab.
- Wohne in der Nähe der Pyramiden, sodass du nicht allzu lange hinfahren musst. Ich kann dir die Unterkunft „New Museum Guest House, Pyramids View “ empfehlen.
- Falls du die Pyramiden nicht zu Fuß bzw. auf eigene Faust erkunden möchtest, nimm dir einen Tour Guide (über das Hotel oder Plattformen wie “Get Your Guide” buchen).
- Falls du mit Baby oder Kleinkind die Pyramiden erkunden möchtest, nimm einen Buggy und/oder Babytrage mit. Die Distanzen können sehr weit sein.
- Lese vorab mit deinen Kindern Bücher über die Geschichte der Pyramiden oder hört euch Hörspiele an (z.B. Wer, Wie, Was?).
- Besuche eines der Cafés im Pyramiden-Komplex und genieße die Aussicht. Ideal auch für eine Verschnaufpause.
- Vermeide es, das Areal am Wochenende zu besuchen. Unter der Woche ist viel weniger los.
- Nimm genügend Wasser mit und Snacks für zwischendurch.
Beste Uhrzeit für den Besuch der Pyramiden
Da gegen 10 Uhr die ganzen Tagestour-Touristen eintreffen, sollte man am besten schon gegen 8 Uhr, wenn das Areal öffnet, dort sein. Wir haben es leider nicht früher aus dem Bett geschafft und sind daher erst gegen 10:30 angekommen, was für uns auch gut gepasst hat. Vorab ist der Himmel nämlich meist etwas trüb und gegen Mittag strahlend blau, was auch super für Fotos ist.
Öffnungszeiten
Sommer (April bis September): 08:00 bis 17:00 Uhr
Winter (Oktober bis März): 08:00 bis 16:00 Uhr
Letzter Einlass ist eine Stunde vor Schließung, d. h. 16:00 Uhr im Sommer und 15:00 Uhr im Winter.
Ticketpreise
Bezüglich Ticketpreise hatten wir uns vorab nicht erkundigt. Im Nachhinein haben wir auf einigen Blogs gelesen, dass diese nur 200 EGP bezahlt hatten. Wir haben jedoch für den Eintritt 540 EGP bezahlt, was auch auf der Preisliste vor Ort so stand. Für das Betreten der Pyramiden bezahlt man jedoch extra.
Erfahrungsbericht: Pyramiden von Gizeh mit Kindern
Frühstück mit Blick auf die Pyramiden
Nachdem wir bis circa 8 Uhr morgens geschlafen hatten, begaben wir uns auf die Dachterrasse unseres Hotels New Museum Guest House, Pyramids View, und genossen dort unser inkludiertes Frühstück. Das Besondere daran war, dass wir mit Blick auf die Pyramiden frühstückten. Während mein Mann Philip, Baby Baozi und ich noch etwas saßen, spielten Nunu und MC eine Runde Fangen auf der Terrasse. Das Hotel ist sehr empfehlenswert!
Nachdem wir das Zimmer geräumt hatten, hinterlegten wir unser Handgepäck an der Rezeption. Im Hotel waren einfach alle Mitarbeiter:innen so lieb, und wir fühlten uns pudelwohl. Eine Herzensempfehlung!
Anreise zu den Pyramiden
Anschließend sind wir mit dem UBER circa 15 Minuten zum Eingang neben der Großen Pyramide gefahren.
Info: Die Pyramiden von Gizeh verfügen über zwei Eingänge, von denen sich einer neben der Großen Pyramide in der Nähe des Marriott Mena House Hotels befindet. Der zweite Eingang liegt vor der Sphinx.
Ticketkauf und Sicherheitskontrolle
Hier kauften wir für 540 EGP pro Erwachsenen unsere Tickets für das Areal. Bezahlt haben wir die Tickets mit Kreditkarte. Falls du die Pyramiden von innen sehen möchtest, musst du dafür extra bezahlen. Die Tickets kannst du ebenfalls an der Kasse kaufen oder nochmals direkt beim Eingang.
Weiter ging es zur Sicherheitskontrolle, wo unser Rucksack und unsere Bauchtasche gescannt wurden. Da wir mit unserem Reisebuggy unterwegs waren, wurden wir zu einem eigenen Eingang gebeten, wo wir auch recht schnell dran kamen.
Im Areal angekommen, gingen wir gleich zur großen Cheops-Pyramide. Dort durfte man zum Eingang hinaufgehen. Natürlich ließen sich das Nunu und MC nicht entgehen. Währenddessen stillte ich Baby Baozi (natürlich so, dass die Brust bedeckt war) und wurde von ein paar Verkäufern angesprochen, die mir etwas verkaufen wollten.
Übrigens konnten wir problemlos mit unserem Reisebuggy die betonierte Straße entlanggehen, wo es auch teilweise Gehsteige gab. Im Sand war das Fahren natürlich etwas schwieriger, weshalb wir entlang der Straße gingen.
Besichtigung der Pyramiden und des Areals
Von innen haben wir keine der Pyramiden besichtigt, da es angeblich nur eng, dunkel und stickig sein sollte. Unterwegs fanden wir dann einen schattigen Platz, wo wir eine kleine Jause machten.
Nachdem wir fotografiert hatten, besuchten wir das neu eröffnete Café im Kufu-Areal das „Laduree“. Es bietet eine Dachterrasse (wo wir leider keinen Platz fanden) und köstlichen Kaffee, der sogar günstiger als in Wien war. Für einen Cappuccino und einen Verlängerten zahlten wir nur 3 Euro bzw. 2,80 Euro (Servicegebühr kam noch dazu). Ideal für eine kleine Pause im Schatten. Nutze auch die Gelegenheit für eine Toilettenpause, da es im Areal nicht viele gibt. Das Café hatte übrigens erst zwei Wochen vor unserem Besuch eröffnet.
Die Gehdistanzen in der Sonne sind nicht zu unterschätzen. Vergiss nicht, Sonnencreme und Kappen mitzunehmen.
TIPP: Falls du noch näher mit schönerem Ausblick auf die Pyramiden brunchen möchtest, reserviere einen Tisch in der „9 Pyramids Lounge“ . Zwar nicht so günstig, aber angeblich einen Besuch wert.
Anschließend ging es für uns zurück zum anderen Ausgang, wo sich auch die Sphinx befindet. Insgesamt verbrachten wir knapp 3,5 Stunden im Areal und waren sehr begeistert.
Restaurants und heimische Lokale gehen Gizeh
Da wir sehr hungrig waren, verließen wir das Areal und machten uns zu Fuß auf die Suche nach einem Restaurant oder Street-Food. Kairo ist genau so, wie es viele beschreiben: laut und dreckig. Mit Google Maps fanden wir ein einheimisches Restaurant „El Gizawy“, wo wir uns Falafel, Würstel und Pommes zum Mitnehmen holten. Hier war es sehr belebt und wir hatten anschließend keinen Durchfall. Vor Ort aßen wir jedoch nicht, sondern nahmen das Essen mit zum nächsten Stopp, dem neuen ägyptischen Museum. Auch hierhin fuhren wir wieder mit UBER.
Vor dem Restaurant trafen wir bettelnde Kinder, was uns natürlich sehr berührte. Das Thema Armut wird bei uns in der Familie regelmäßig thematisiert, vor allem auf Reisen in ärmeren Ländern. Nunu und MC teilten anschließend ihr Sandwich mit einem Straßenjungen, welcher um Essen bat.
Fazit:
Wir waren von den Pyramiden mehr als begeistert und wir hatten uns den Andrang schlimmer vorgestellt. Falls du, wie wir, keinen Guide buchst, höre dir mit deinen Kindern vorab Hörspiele über die Pyramiden und Ägypten an, um etwas Vorwissen zu haben. Auch mit Baby im Buggy hat alles gut geklappt und die Pause im Café war sehr angenehm. Da wir sehr reiseerfahren sind, empfanden wir die Verkäufer als weniger anstrengend als erwartet.
Must Do’s in Kairo
Da wir ja nur eine Nacht in Kairo verbracht haben, konnten wir uns nicht alles ansehen, was wir wollten. Hier einge Sehenswürdigkeiten die ihr in Kairo besichtigen könnt.
Neues Ägyptisches Museum
Nach unserem Besuch der Pyramiden fuhren wir zum Neuen Ägyptischen Museum (The Egyptian Museum in Cairo), eines der größten Museen der Welt, das kürzlich eröffnet wurde. Leider war bisher nur ein kleiner Teil des Museums zugänglich, einschließlich der Kinderausstellung. Zu unserem Bedauern durften Kinder unter 6 Jahren nicht in die Kinderausstellung, was uns den Eintritt verwehrte, da unsere Tochter erst 4 Jahre alt war. Trotzdem machten wir eine kostenlose Führung durch den geöffneten Teil des Museums, die etwa eine Stunde dauerte. Die Statuen und ihre Geschichten waren beeindruckend, aber die Tatsache, dass wir die Kinderausstellung nicht sehen konnten, ließ uns nicht los.
Ein Mitarbeiter zeigte Verständnis für unsere Situation und ermöglichte uns den kostenlosen Zugang zur „Tutanchamun Immersive Ausstellung“, die normalerweise 7 Euro kostet. Diese etwa 30-minütige Video-Show war etwas gruselig, aber interessant.
Im Museum dürfen keine Getränke oder Essen mitgebracht werden, aber es gibt einen eigenen Restaurant- und Café-Bereich.
Besucht also das Museum erst, wenn es fertig ist. Sonst rentieren sich die 30 Euro Eintritt nicht.
Khan El-Khalili Bazaar
Obwohl wir den Bazar nicht selbst besucht haben, ist er nach Berichten anderer Reisender definitiv einen Besuch wert. Er ist zwar touristisch, bietet aber noch immer ein authentisches Erlebnis.
National Museum of Egyptian Civilization
Bitte besucht statt dem „Neuen Ägyptischen Museum“ das Nationalmuseum der ägyptischen Zivilisation. Leider ist sich auch hier der Besuch nicht ausgegangen. Freunde von uns schwärmen noch heute von diesem Museum. Hier gibt es sogar einige Mumien zu sehen. Unsere Kinder waren etwas traurig, dass wir uns dieses Museum nicht angesehen haben.
Bootsfahrt auf dem Nil
Meine Eltern haben vor etwa 10 Jahren eine Nilkreuzfahrt gemacht, die auch mit Kindern ein tolles Erlebnis sein soll. Falls eine Kreuzfahrt nicht möglich ist, gibt es die Option einer selbst organisierten Bootsfahrt auf dem Nil. Einige Boote bieten auch Sonnenuntergangsfahrten mit Essen an.
Koschary Abou Tarek
Ein absolutes Muss in Kairo ist das „Koshari Abou Tarek“ – Restaurant, bekannt für das beste Koschari. Der Service war ausgezeichnet und das Essen köstlich. Das Lokal ist zwar nicht zum langen Verweilen gedacht, da es sehr beliebt ist, aber die Erfahrung lohnt sich.
Fazit
Ist Kairo einen Besuch wert? Für uns, die wir große Städte lieben und sehr reiseerfahren sind, war Kairo faszinierend. Für Kinder, die noch nicht so viel gereist sind, könnte die Stadt allerdings überwältigend sein. Kairo, eine der größten Städte der Welt mit über 22 Millionen Einwohnern, bietet kulturell viel, aber man sollte sich auf Armut, Dreck und Lärm einstellen und gutes Verhandlungsgeschick mitbringen.
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